1414 Markgraf Wilhelm II verleiht Crimmitschau das Stadtrecht

1429 Tuchmachergewerbe in Crimmitschau erstmals erwähnt (Innungsartikel).

1534 Tuchmacherinning besitzt eine Walkmühle und eine Färberei.

1572 Der Rat kauft den Rest des Kitschergutes von Abraham von Thumshirn auf Frankenhausen

1748 David-Friedrich Oehler aus Schmölln/Thür. errichtet die erste Crimmitschauer Fabrik.

1808 Erbauung des Schützenhauses. 2003 abgerisssen !!

1814 Einführung der Maschinenspinnerei (Wasserkraftantrieb) durch Ferdinand Oehler, Sohn David-Friedrich-Oehlers

1815 Crimmitschau zählt 2746 Einwohner.

1822 Erste Appereturmaschinen bei F. Oehler

1824 Erste Dampfmaschine bei Kauffmann & Sohn, Herrengasse

1830 Unzufriedenheit mit den Verfassungen. Schmähschriften

1832 Beginn der Buckskinfabrikation, Werdau-Crimmitschauer Wochenblatt

1833 Erstmals Dampfkraft angewandt. 1834 Crimmitschau zählt 3767 Einwohner.

1834-1852 Crimmitschau rückt in der Rangfolge sächs. Städte (innerh. 18 Jahren) vom 37 auf 14. Platz.

1843 450 Wohngebäude mit 5716 Einwohnern in Crimmitschau

1843 "Wochenblatt für Crimmitschau und Umgegend"

1844 Eisenbahnanschluß Crimmitschaus

1845 Die Ratsherren beschließen die heutige Schreibweise "Crimmitschau", Anstellung des ersten juristischen Bürgermeisters (Haustein)

1846 Schaffung des Meisterhauses der Tuchmacher (Jakobsgasse)

1846 "Männerturnverein 1846 e.V." gegründet.

6.1.1847 Gewerbeverein Crimmitschau gegründet.

21.6.1847 - 10.5.1849 Friedrich Gustav Fincke aus Plauen Bürgermeister in Crimmitschau. Märzkämpfer, mußte nach dem Sieg der Reaktion nach Amerika fliehen.

1847 "Der unbefangene Beobachter", bis 02.6.1849

1847 Erbauung der ersten Turnhalle (Lindenstraße 5)

1847 Gesangverein "Liederkranz" gegründet (27.2.)

1847 Oskar Kürzel mischt erstmals Baumwolle unter die Wolle ("Vigonespinnerei"). 4.4.1848 Arbeiterverein im Schützenhaus gegründet. Leiter C. M. Seydler, Schriftführer C. Ed. Pistorius. Bekanntmachungen erschienen mit dem Zusatz "Das Lokalcomite der deutschen Arbeiter" Angeschlossen eine "Hilfscasse für Krankheits= und Sterbefälle" und eine "Privatsparanstalt für Arbeiter".

18.9.1848 "Zentralkomitee für die deutschen Arbeiter" in Leipzig gegründet (Stephan Born).

1848 Gründung des Crimmitschauer Anzeigers

4.7.1850 Verbot der Arbeitervereine. In Crimmitschau als reiner Unterstützungsverein fortlebend. (So war etwa 1857 Hermann Dotzauer Vorsteher.).

1850 Crimmitschau rückt in Klasse der sächsischen "Mittelstädte" auf

1850 Gesangsverein "Liederkranz" gegründet.

1852 Crimmitschau zählt 8261 Einwohner.

1853 Kein Ort Sachsens kann sich in der Zahl der Schornsteine mit Crimmitschau messen.

1854 Firma Carl Köhler gegründet

1856 Eröffnung der Gasanstalt, Fa. C. Döhler.

23.10.1856 Gesangsverein "Liederhalle" gegründet.

Im September 1859 kam Julius Motteler (*18.7.1838 in Eßlingen/Württemberg) von Augsburg nach Crimmitschau. Ab 01.10.1859 Buchhalter bei Wolf & Kirsten (Werdauer Straße 6). Hauptgründer des Arbeiterfortbildungsvereines Mitglied der "Liederhalle" und der Fechtabteilung des Männerturnvereines. 1863-1874 unbestrittener Führer der gesamten Crimmitschauer Arbeiterbewegung, machte Crimmitschau zum Vorbild und Bollwerk der deutschen Sozialdemokratie.

1863 Von 4000 Fabrikarbeitern in Cr. 1000 noch Kinder.

29.1.1863 Mit dem Weber Ernst Stehfest erster Arbeiter im Stadtrat.

01.9.1863 Arbeiterfortbildungsverein Crimmitschau gegründet. August Colditz, Julius Motteler. Vorträge im "Schwarzen Adler". 29.11.1864 erstes Stiftungsfest.

1865 Louise Otto gründet den "Allgemeinen deutschen Frauenverein"

19.8.1866 Chemnitz:"Sächsische Volkspartei" gegründet, Bebel, aus Cr.: Motteler u. Stolle.

1867 13.670 Einwohner in Crimmitschau.

01.2.1867 Wahlversammlung der Freisinnig=Deutschen Partei im Schützenhaus. Demokraten in der Überzahl, Versammlungsleiter erteilte Reinhold Schraps das Wort, so gingen die Freisinnigen nach Hause. Nach Schraps sprachen Wilhelm Liebknecht, August Bebel, Hermann Dotzauer.

12.2.1867: Reinhold Schraps (Sächs Wahlkreis 18 Zwickau=Crimmitschau) und August Bebel (17, Glauchau=Meerane) zogen (noch für die Sächsische Volkspartei, 1869 in der SDAP aufgegangen) in die konstituierende Versammlung des Norddeutschen Bundes ein.

15.4.1867 Bebel und Schraps stimmen im Reichstag gegen die undemokratische Bundesverfassung.

13.5.1867 Turnhalle: Schraps gibt Bericht über Reichstagsarbeit. Motteler-vgl. Link "Zitate".

Am 16.6.1867 in "Turnhalle" (Lindenstraße 5) VOLKSVEREIN gegründet. Ernst Stehfest zum Vorsitzenden gewählt. Motteler im 5-köpfigen Vorstand.

31.8.1867 Bebel und Schraps (daneben Wilhelm Liebknecht (Stollberg=Schneeberg) und Dr. Graetz (Leipzig=Land)) in den Norddeutschen Reichstag gewählt (Schraps 5416, Gegner 2806 Stimmen).

15.12.1867 "Meisterscher Saal": Schraps, Liebknecht, Bebel, Motteler sprechen vor 600 Leuten.

29.5.1868 Versammlung der Lassalleaner in Meerane. U.a. von Motteler, Stolle, ... "trockengelegt".

18.10.1868 (5.) Stiftungsfest des Arbeiterfortbildungsvereines von 1863. Jahresbericht durch Julius Motteler.

08.11.1868 Das erste STIFTUNGSFEST des Volksvereines. Mit August Bebel, Wilhelm Liebknecht, Julius Motteler, Wilhelm Stolle, Hermann Dotzauer

1869 Gründung des Fabrikanten= und Webschulvereines.

10.2.1869, Crimmitschau: InternationaleGewerksgenossensch

15. bis 17.5.1869 (Pfingsten) in Leipzig, Ritterstraße 43 II: Gründung der Allgemeinen Deutschen Manufactur= Fabrik= und Handarbeiter=Gewerksgenossenschaft. Erste Fabrikarbeitergewerkschaft Deutschlands. Aus Crimmitschau beteiligt: Julius Motteler, Carl Kirchhübel, Alwin Müller und Albrecht Thierfelder. Motteler mit 14:2 Stimmen zum Präsident gewählt. Aus politischen Gründen Esslingen zum offiziellen Sitz bestimmt. Sitz der Organisationsleitung Crimmitschau ("Vorort", =leitender Ort, Zentralsitz), Presseorgan: "Demokratisches Wochenblatt", Leipzig. (Erstmals) Forderung nach gleichem Lohn bei gleicher Leistung ohne Unterschied des Geschlechtes. Gleichberechtigung der Frauen in den Beschlüssen ausdrücklich festgehalten. Entwicklung unter Mottelers Leitung zur fortschrittlichsten und größten Gewerkschaft in Deutschland. Im Gefolge des "Sozialistengesetzes" am 10.12.1878 aufgelöst. Die Gewerksgenossenschaft ist einer der Vorläufer des Deutschen Textilarbeiter-Verbandes.

7-9.8.1869 Gründung der SDAP in Eisenach. Motteler im 8-köpfigen Büro/Schriftführer.

30.8.1869 Gründung des Spinn= und Fabrikantenvereines in Crimmitschau.

18.9.1869 Apollosaal Chemnitz: Bebel und Motteler Redner vor 3000 Arbeitern.

24.10.1869 zweites STIFTUNGSFEST des Volksvereines im Schwarzen Adler, Festrede August Bebel, durch Ansprachen von Ernst Stehfest, Julius Motteler u.a. ergänzt.

19.11.1869 Odeum: Motteler spricht über die Kinderarbeit in den Fabriken.

4-7.6.1870 Stuttgart: Erster Kongreß der SDAP, Motteler Delegierter.

26.6.1870, Sonntag: Erstausgabe (Probenummer) des Crimmitschauer Bürger= und Bauernfreundes. Organ des gesamten Osterlandes. Erste sozialdemokratische Tageszeitung Deutschlands. Insges. 5 Probenummern

9.7.1870 Schwarzer Adler, Crimmitschau: Erster Kongreß der Internationalen Gewerksgenossenschaft, 6-7000 Mitglieder aus 53 Orten durch Delegierte vertreten. J. Motteler zum 1., Eduard Müller zum 2. Vorsitzenden gewählt.

29.7.1870 Motteler heiratet Henriette Emilie Kyber aus Crimmitschau. Scheidung: 2.8.1878.

12.10.1870 Druckerei Junghahn, Stolle & Comp. (u.a. Bürger- u. Bauernfreund) gegründet.

26.1.1871 Landesversammlung der SDAP in Zwickau: Auftrag an Crimm. Sozialdemokraten zur Bildung eines Zentralkomitees für die Reichstagswahlen in Sachsen: Comite=Motteler, Schraps, Vahlteich (damals Redakteur des Bürger u. Bauernfreundes). Alle Einladungen zu Wahlversammlungen waren später mit "Das Comite'" unterzeichnet.

27.1.1871 Odeum: Motteler spricht erneut über die Kinderarbeit in den Fabriken. Als Broschüre erschienen.

28.3.1871 Bebel + Lie

28.-30.5.1871 Erster deutscher Webertag in Glauchau.

26.2.1871 Motteler in Schneeberg-Neustädtel für Wilhelm Liebknecht (in Haft) auf Wahlkampftour.

3.3.1871 Reichstagswahl. Bebel (Glauchau-Meerane) und Schraps (Zwickau-Crimmitschau) einzige Sieger für die SDAP.

25.5.1871: August Bebel verurteilt im Reichstag die Annexion Elsaß-Lothringens.

12-15.8.1871 Dresden: Zweiter Kongreß der SDAP. Motteler im 6-köpfigen Büro.

22.10.1871 zum 3. Stiftungsfest des Volksvereines hält Wilhelm Liebknecht im Schwarzen Adler seine bedeudendste Rede: Zu Trutz und Schutz Julius Motteler bezeichnet 30 Jahre später den 22.10.1871 als Gedenktag für die sächsische Vorhut im deutsch=internationalen Klassenkampf

16.6.1872 Festzug von 4000 Personen nach Mark Sahnau. Ansprachen von Ernst Stehfest und Gustav Kwasniewski. In großem Gemeinschaftsgeist werden 200 Taler für Liebknecht und Bebel gespendet, die am 08.7.1872 zur Festungshaft in Hubertusburg antreten mußten. Sich von Crimmitschau zu verabschieden erschienen eine Woche später am 23.7. Bebel mit Frau und Kindern nebst Reinhold Schraps, Gustav Kwasniewski, Ernst Stehfest, Ludwig Mehlhorn, ...

Der Höhepunkt der Stiftungsfeste des Volksvereines wurde 1874 erreicht: Am 14.6.1874 zogen die Arbeiter vom Consumverein (Herrengasse) nach Mark Sahnau. Der erst kürzlich aus der Festungshaft entlassene Wilhelm Liebknecht hielt eine ernste Rede. Der Festzug bestand aus 5000 Leuten. Auf dem Festplatz weilten 10.000 Leute. Die sektenhaften Anfänge der Arbeiterbewegung waren überwunden !

7-11.9.1872 Mainz: Dritter Kongreß der SDAP. Motteler 1. Vorsitzender des Kongresses.

25.-27.12.1872 Weimar: 3. Generalversammlung der Int. Gewerksgenossenschaft ...

20.1.1873 Neuwahl im WK 17 (Bebel war sein Mandat im "Hochverratsprozeß" aberkannt worden): Bebel siegte mit 10440 zu 4240 Stimmen, hatte seine Stimmenzahl um fast 4000 erhöht !

6.4.1873 Mülsen St. Niclas. Versammlung mit Motteler als Hauptredner.

26.5.1873 Gotha: (4.) Parteikongreß der SDAP. 23.-27.8.1873 Eisenach: Fünfter SDAP-Kongreß. Motteler 2. Vors. des Kongresses.

14.9.1873 Grundsteinlegung Consumvereinsgebäude (Herrengasse 13) durch Julius Motteler.

10.1.1874 Julius Motteler zum Reichstagsabgeordneten des 18. Sächs. WK gewählt. Die SDAP hat ihre Stimmenzahl gegenüber 1871 von 41000 auf 171000 erhöht ! Alle ihre Abgeordneten wurden in Sachsen gewählt: August Geib (WK 9/Freiberg), Julius Vahlteich (15/Mittw.-Burgst.), August Bebel (17/Glauchau-Meerane), Julius Motteler (18/Zwickau-Crimmitschau), Wilhelm Liebknecht (19/ Stollberg-Schneeberg).

20.4.1874 Reichstagsrede Mottelers vs dt. Militarismus.

18.-21.7.1874 Coburg: Sechster Kongress der SDAP. Motteler 2. Vorsitzender des Kongr., stärkt den Genossenschaftsgedanken.

20.9.1874 Delegiertenvers. sächs. Bergarbeiter in Zwickau mit Reichstagsabg. Liebknecht, Motteler und Geib, den "Vorkämpfern ... für Recht und Wahrheit".

22/23.9.1874 Treffen mit Karl und Eleanor Marx, W. Liebknecht in Leipzig (Hochstein).

10.10.1874 Tölcke (AdAV) unterbreitet Liebknecht Einheitsangebot.

2.11.1874 erste offizielle Beratung von Vertretern beider Parteien in Berlin.

15.12.1874 Motteler bei Beratungen zwischen SDAP u. ADAV, abends in Berlin Massenkundgebung für die Vereinigung beider Arbeiterparteien.

14.+15.2.1875 Gotha: Motteler einer der 9 Vertreter der SDAP bei Abstimmung der Modalitäten der Vereinigung.

22.5.1875 Vereinigungsparteitag in Gotha: Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands SAPD.

14.12.1875 Reichstagsrede Mottelers vs. Verschärfung der polit. Strafgesetze.

3.2.1876 Reichstagsrede Mottelers zur Einführung gesetzlicher Krankenkassen.

10.3.1876 Leipzig: Motteler einer der beiden Leiter der großen öffentlichen Diskussion August Bebel - Bruno Sparig zur Pariser Kommune.

2.12.1876 (Samstag): Motteler spricht auf Volksversammlung für Ober- u. Niederplanitz, Cainsdorf, Rottmannsdorf.

3.12.1876 Motteler auf Wahlvers. in Mosel.

4.12.1876 Motteler auf Wahlvers. in Gablenz.

5.12.1876 Motteler auf Wahlvers. in Wahlen.

6.12.1876 Motteler auf Wahlvers. in Marienthal.

10.1.1877 Reichstagswahl. Wahlkreise Mottelers, Bebels u. Liebknechts gehalten.

13.6.1877 Motteler wird Bürgerschaft Leipzigs u. Sächs. Staatsbürgerschaft verliehen.

Am 19.8.1877 fand ein weiteres Stiftungsfest im Gasthof Weintraube in Neukirchen statt. Es wurden kleine Theaterstücke aufgeführt: "Die Macht der Arbeit". ...

8.5.1878 Reichstagsrede Mottelers für Verbot der Kinderarbeit und den Zehnstundentag.

11.5.1878 Attentat des arbeitslosen Klempners Hödel auf Kaiser Wilhelm I.

30.5.1878 20:30 Gasthof Müller Walddorf/Trünzig: Motteler berichtet über Reichstagstätigkeit.

2.6.1878 Attentat Nobelings auf Wilhelm I.

4+5.6.1878 Motteler spricht auf zwei großen öffentlichen Versammlungen in Stuttgart vs die Diffamierung der SAPD.

11.6.1878 Bundesrat beschließt Auflösung des Reichstages u. Neuwahlen am 30.7.1878 ("Attentaswahlen").

29.9.1878 Motteler wegen angeblicher Kaiserbeleidigung in der Rede vom 4.6. verhaftet.

11.10.1878 Motteler vom Schwurgerichtshof Esslingen freigesprochen.

21.10.1878 "Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie" ("Sozialistengesetz") vom Reichstag verabschiedet. Die Verfolgungsjagd gegen die Arbeiterbewegung und ihre Organisationen, ihre Presse, ihre Vereine setzt mit voller Wucht ein. Alle Entwicklung erstickt. Der Vorsitzende des Volksvereines Ludwig Mehlhorn ließ, einem Verbot zuvorzukommen, am 29.10.1878 die Selbstauflösung anzeigen. Der Stadtrat zu Crimmitschau erwies sich als besonders reaktionär. Wiederholt wurde er bei der Kreishauptmannschaft vorstellig, Verbote des Crimmitschauer Bürger= und Bauernfreundes (30.10., 04.11., 20.11., am 08.1.1879 verboten) wie der Nachfolger zu erwirken. Nachfolger: Crimmitschau=Meeraner Tagespost (Stadtrat schon am 20.1.79 in Zwickau vorstellig, am 02.11.1880 verboten), Abendblatt, Inseratenblatt, Volkszeitung, Crimmitschauer Tageblatt, Stadt und Landzeitung.

10.12.1878 Internationale Manufaktur-, Fabrik-,und Handarbeiter-Gewerksgenossenschaft aufgelöst.

28.9.1879 Erste Probenummer des illegalen "Sozialdemokrat" erscheint in Zürich.

20.11.1879 Julius Motteler übernimmt die geschäftliche Leitung und die Expedition des "Sozialdemokrat", einschließlich des Grenzschmuggels und des illegalen Vertriebes in Deutschland. Der "Sozialdemokrat" brachte regelmäßig ausführliche Berichte über die soziale und politische Lage in Crimmitschau, über Streiks, das Verhalten der Behörden und der Fabrikanten, über das Leben innerhalb sozialdemokratischer Kreise. Ab 1885 in Butterfässern geschmuggelt.

27.10.1881 Reichstagswahl. Trotz diktatorischer Unterdrückung durch Bismarck (Freiheitsbeschränkungen, Versammlungsverbote, Vertreibung von SAPD-Kandidaten aus Ihren Wohnorten, ...) 311.961 Stimmen (über 6 %) und 12 Abgeordnete für SAPD. Im Wahlkreis Zwickau=Crimmitschau Wilhelm Stolle (anstelle des abwesenden Motteler) gewählt. Eine Streikwelle erfaßte Crimmitschau (1882, 1884, 1887). Ehedem freie Handwerker waren zu Proletariern herabgesunken.

Die Arbeitszeit währte 1882 sommers von 5-19 Uhr, winters von 6-20 Uhr mit einer einstündigen Mittags- sowie je einer halbstündigen Frühstücks- und Vesperpause. Am Sonntag dem 08.10.1882 rief Franz Schmiedel die Fabrikweber ins Deutsche Haus. Am 15.10.82 erneute Versammlung, Einigung auf Forderung nach 11-Std-Tag und + 10 % Lohn. Am 16.10.82 tragen die Arbeiter die Bitte vor, Fabrikanten lehnen Verhandlungen ab, einige Fabrikanten entlassen Arbeiter, geben somit Signal zum Streik. 850 Weber und Weberinnen legten noch vormittags die Arbeit nieder, bald über 1000 Streikende. Der Amtshauptmann, der Fabrikinspektor und der Stadtrat wollen vermitteln. Die Fabrikanten lehnen ab. Die Arbeiter sind verbittert und führen den Kampf mit großer Entschlossenheit fort. Am Ende wurde der 11-Stunden Tag eingeführt, die Lohnerhöhung lediglich "versprochen".

27.1.1883 Deutsches Haus Versammlung von 400 Textilarbeitern, Gründung des Fachverein der Weber und deren verwandter Berufsgenossen beiderlei Geschlechts (in Folge des Streiks von 1882). Am 29.10.1887 durch Kreishauptmannschaft wegen angeblichen "Inverbindungtretens" mit einer Organisation in Köln verboten.

25.2.1884 Teilstreik bei Kylich & Co (Tuchfabrik, Werdauer Str. 35).

13.7.1884, Sonntag: ca. 1000 Arbeiter versammeln sich im "Wiener Hof" in Wahlen, fordern kürzere Arbeitszeit und höher Löhne. 21.7.1884 Forderung mitgeteilt. Ablehnung durch Fabrikantenverein. Auch Ablehnung jeglicher Vermittlung.

25.7.1884 Droussiererinnen und Andreherinnen der Fa. Julius Schmidt (Petersstr. 5) legen Arbeit nieder.

22.4.1886: Der Stadtrat von Crimmitschau sammelt Gründe zur Aufhebung des Fachvereines. 1887 Streik von März bis Juni um Feststellung der Länge der "Bande". Streik ging verloren.

29.10.1887 Verbot des Fachvereines. "Grund" war schließlich die Annahme von Streikunterstützungsgeldern aus Neumünster. Selbst dies war nicht erlaubt !

18.4.1888 Nach Druck Bismarcks Ausweisung von Motteler, Bernstein, Tauscher und Schlüter aus der Schweiz.

5.5.1888 Casino Hottingen: Abschiedsfeier für die Ausgewiesenen.

12.5.1888 Bebel an Engels: "Motteler ist von Liebknecht und mir einer unserer ältesten Freunde in der Bewegung ...besitzt eine großartige Opferwilligkeit und unbestechliche Ehrlichkeit ..."

16.5.1888 Danksagung der Ausgewiesenen.

1889 Am 20.5. Wolkenbruch über Lauterbach, bislang größtes Hochwasser, 11 Tote, vgl. verbliebene Tafeln an Häusern in der Zwickauer Straße.

1890 Gründung der Firmen E.O. Zöffel, Böttcher & Neumerkel, Hezingerwerke

20.2.1890 Reichstagswahlen. Die drei Kartellparteien verloren die Mehrheit, SAPD mit 1.427.298 Stimmen stärkste Partei. 35 Abgeordnete. Im hiesigen 18. Sächsischen Reichstagswahlkreis wurde Wilhelm Stolle mit 17424 Stimmen (Gegner 13138) gewählt.

15.3.1890 Internationaler Arbeiterschutz-Kongreß, vom deutschen Kaiser mit dem Ziel einberufen, die Möglichkeiten, die Arbeiterklasse zu beruhigen zu prüfen.

20.3.1890 Entlassung Bismarcks, ab 15.4.1890 Caprivi Reichskanzler.

27.9.1890 London: Letzte Nummer des "Sozialdemokrat".

Am 30.9.1890 wurde das "Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie" ("Sozialistengesetz") vom 21.10.1878 nicht mehr verlängert. Es war nach 11 Jahren, 11 Monaten und 11 Tagen endgültig gescheitert. Sein Schöpfer Bismarck hatte den Kampf gegen die Arbeiterklasse verloren. Die Sozialdemokratie aber triumphierte. Den brutalen Vorschlag Bismarcks, die Arbeiterbewegung im Blute zu ersticken, lehnte der junge Kaiser ab.

Mit Schimpf und Schande wurde der Bedrücker der Arbeiterklasse und des deutschen Volkes aus dem Amte gejagt. Niemand im Volke erhob sich zu seiner Rettung. Alle Klassen des Volkes, mit Ausnahme der preußischen Junker und der Schlotbarone, blickten mit Verachtung auf den Blut- und Eisenmenschen. Die Arbeiterklasse ging an den Auf- und Ausbau ihrer Organisationen. In schnellem Tempo vermehrte sich die Zahl der sozialdemokratischen Stimmen bei den Reichstagswahlen.

Ergebnis des Sozialistengesetzes: An Stelle des erwünschten Wirtschafts- und Gesellschaftsfriedens war eine zunehmende soziale Zerklüftung über das Volk gekommen.

1891 Crimmitschau zählte 91 Firmen mit 1631 mechanischen Webstühlen.

24.9.1894 "Deutsches Haus" Gründung der Filiale Crimmitschau des Textilarbeiterverbandes.

28.4.1895 Fritz Hampel ("Slang") in Crimmitschau, Annenstraße 1, geboren (+10.8.1932). Journalist, volkstümlicher Satiriker.

28.8.1896 Volksversammlung im "Schwarzen Adler". Hermann Jäckel fordert zum Kampf für den Zehnstundentag auf.

1896 Herrengasse 13 Neubau "Consumverein".

1896 Cottbus: 13 Wochen Streik, Niederlage.

1899 Crefeld: mehrere Tausend Streikende. Teilweiser Erfolg.

1899 wurden in Crimmitschau 817 Kinder geboren. Davon verstarben 223 (27,3 %) vor Vollendung des ersten Lebensjahres.

1899 Erster Antrag an den Spinner- u. Fabrikantenverein, die 10-Stunden-Woche einzuführen, gleichzeitig massenhafte Verbreitung eines Flugblattes, erstmals mit der Devise: Eine Stunde für uns ! Eine Stunde für unsere Familie ! Eine Stunde fürs Leben !

4+5.4.1899 SPD Landesversammlung Sachsen in Crimmitschau abgehalten.

09.4.1899 Spinner- und Fabrikantenverein Crimmitschau lehnt "Gesuch" um Verringerung der Arbeitszeit auf 10 Std/Tag ab.

25.5.1900 Der Spinner- und Fabrikantenverein empfiehlt in einem streng vertraulichen internen Rundschreiben seinen Mitgliedern: "Der Forderung des zehnstündigen Arbeitstages so lange als möglich Widerstand entgegen zu setzen."

19.6.1901 Motteler wieder in Deutschland. Zunächst bei Bebel (Lange Str. 16) in Leipzig wohnh.

1901/02 3000 Meeraner erreichen nach einem vierteljährigem Streik den Zehnstundentag.

1899, 1900, 1901 "Gesuche" der Crimmitschauer Textilarbeiter um den Zehnstundentag und eine zehnprozentige Lohnerhöhung.

Am 04.3.1902 erneutes Gesuch um Arbeitszeitverkürzung, diesmal ohne jede andere Forderung und allein auf eine h a l b s t ü n d i g e Verlängerung der Mittagspause gerichtet.

16.4.1902 "Erinnerung" an Fabrikantenverein, Hinweis auf 10 Std. plus 10 min Arbeitszeit in Meerane

18.4.1902 Ablehnung durch Fabrikantenverein ...da die geschäftlichen Verhältnisse eine Verteuerung der Produktion durch Verkürzung der Arbeitszeit nicht gestatten

Die Bewegung für den Zehnstundentag schwoll an, es galt, endlich zu erreichen, was in Meerane und Forst/Lausitz erreicht worden war. Die Crimmitschauer Textilbarone wurden immer reicher, ...

05.12.1902 Crimmitschau (mit Wahlen und Leitelshain) hat 23.221 Einwohner. Wahl der Stadtverordneten in DREI ABTEILUNGEN (für Wähler und Kandidaten): Erste Abt.: Männer mit Einkommen bis 1400,-M p.a. Zweite Abt.: Männer mit Einkommen bis 8000,-M p.a. Dritte Abt.: Männer mit Einkommen über 8000,-M p.a. Daraus erklärt sich die Haltung des Stadtrates zum Streik im nächsten Jahr. Reiche Bürger waren überrepräsentiert. Von ein "Mann eine Stimme", ganz zu schweigen von den weder wahlberechtigten noch wählbaren Frauen, konnte in Sachsen keine Rede sein. Über Liste 1 kamen Sozialisten, über Liste 2 vorwiegend Handwerksmeister und über Liste 3 Fabrikanten in den Stadtrat.

27.5.1903 Mitgliederversammlung des Textilarbeiterverbandes beschließt in Voraussicht des sich ankündigenden Kampfes um denZehnstundentag eine Verdoppelung der Wochenbeitraäge auf 20 Pfg.

Reichstagswahl vom 16.6.1903 in Crimmitschau: Herr Becker 1360, Herr Stolle 2965 Stimmen. Wilhelm Stolle gewählt. Julius Motteler erobert Wahlkreis Leipzig-Stadt.

30.6.1903 Textilarbeiter wählen "Lohnkommission" zur Erledigung der mit dem Zehnstundentag verbundenen Arbeiten: Ewald Gabler, Max Gabler, Albin Hecht, Paul Hofmann, Otto Krug, Robert Lanius, Hermann Reichelt, Arthur Reichenbach, Max Schiller.

01.7.1903 (Mittwoch) 8 fabrikweise Versammlungen, zur Zuordnung der Fabriken vgl. Versammlungslokale

25.7.1903 (Sonnabend) 20:30 Uhr in "Jäh's Theaterlokal" und im "Hotel zum Schwarzen Adler" Zwei große Textilarbeiter=Versammlungen. 2000 Arbeiter beauftragen Verbandsleitung, zur Durchsetzung des Zehnstundentages Schritte zu unternehmen

26.7.1903 (Sonntag) "Bittschrift" an Fabrikantenverein, die Arbeitszeit auf 10 Std. zu beschränken.

31.7.1903 (Freitag) Antwort: (erstmals) Berufung auf Verband in Chemnitz. Man müsse erst Rücksprache nehmen.

06.8.1903 (Donnerstag) Verhandlungen in Chemnitz, resultatlos, "kleinere Vergünstigungen" in Aussicht gestellt.

06.8.1903 abends 8:30 Uhr: drei große öffentliche Versammlungen der Arbeiter gegen das Unternehmerverhalten in "Jäh's Theaterlokal", im "Hotel zum schwarzen Adler" und im Gesellschaftshaus.

07.8.1903 (Freitag:) Arbeiter aus fünf Fabriken kündigen unter "Vorbehalt", bei Resultaten Kündigungen zurücknehmen zu wollen.

07.8.1903 Aufforderung des Vorstandes des Fabrikantenverbandes an seine Mitglieder, sämtlichen Arbeitern die Kündigungsscheine zu geben. Der sich weigernden Trikotagenfabrik GmbH (hier wurde schon immer 10 Stunden gearbeitet) wurde eine Klage wegen nicht statutengerechten Verhaltens angedroht. Lucas Schmidt, Max Hofmann, Julius Reuter und Emil Zöffel stellten die Kündigung als Formsache hin, den Arbeitern zu imponieren und "der Bewegung die bedrohliche Spitze abzunehmen".

07.8.1903 restliche Crimmitschauer Unternehmer kündigen über 5000 Arbeitern ("Aussperrung") weil sie sich "nicht zu Zugeständnissen zwingen lassen" wollen. Freiwillig hatten sie allerdings vorher fünf Jahre lang auch keine Zugeständnisse gemacht.

DIE KÜNDIGUNGSFRISTEN WERDEN VON BEIDEN SEITEN EINGEHALTEN !!!

08.8.1903 (Sonnabend) abends 10 Uhr Sonderausgabe der Crimmitschauer Stadt= und Land=Zeitung vermeldet unter Bezug auf den Vorsitzenden des Spinner= und Fabrikantenvereines zu Crimmitschau, Lucas Schmidt, die Kündigung von ca. 7000 Arbeitern.

14.8.1903 Lohnkommision unternimmt erneuten Versuch einer einvernehmlichen Regelung; in Schreiben Bereitschaft zum Verhandeln bekundet, Hoffnung ausgedrückt, daß Fabrikanten dazu im Interesse der Stadt Crimmitschau bereit sind.

15.8.1903 (Sonnabend) "Angebot" der Unternehmer, die Kündigung (Aussperrung) zurückzunehmen, wenn die Arbeiter am Samstag (22.8.03 früh 6 Uhr) zu den alten Bedingungen wieder antreten würden. Dazu kam es jedoch nicht.

16.8.1903 (Sonntag) 14:30 Uhr öffentliche Textilarbeiter=Versammlung im Garten des Gesellschaftshauses zur bevorstehenden Aussperrung. Referent: Hermann Jäckel.

18.8.1903 (Dienstag) Versammlung unter freiem Himmel: Einigungsstelle anrufen ! Fabrikanten lehnen ab.

22.8.1903 (Sonnabend) Beginn des Streikes (in fünf Fabriken) bzw. der Aussperrung (restliche Fabriken).

Aus einer zeitgenössischen Veröffentlichung: Niemals wird das heutige Geschlecht in Crimmitschau jenen Augustabend vergessen, wo die ersten Tausende den Betrieben den Rücken kehrten ... Bis in die späte Nacht hinein wogte auf den Strassen die Menschenmasse, denn ganz Crimmitschau war auf den Beinen.

25.8.1903 (Dienstag) Bekanntmachung des Stadtrates zu Crimmitschau, "Sicherheitsorgane" seien angewiesen, "alles längere Stehenbleiben, Umherziehen und jede Ansammlung ... keinesfalls zu dulden und gegen Zuwiderhandelnde unnachsichtlich einzuschreiten". Es wird ausdrücklich das Streikpostenstehen als unter den Begriff "längeres Stehenbleiben" fallend bezeichnet. Als Strafandrohung wird eine Geldstrafe bis zu 60 Mark oder Haft bis zu 14 Tagen ausdrücklich benannt.

08.9.1903 (Dienstag) geheime Abstimmung zu bedingungslosem Streikabbruch, nur 116 Personen dafür.

20.9.1903 (Sonntag) Clara Zetkin rief im Odeum (Badergasse 17, Gebäude abgebrochen) zur (schließlich europaweiten) Unterstützung der Streikenden auf.

Die Unternehmer rechneten mit alsbald leeren Streikkassen. Das stellte sich als Irrtum heraus. So wurden 20-60 Mark für Verrat ausgesetzt. Auch dies half nichts.

17.10.1903: (Sonnabend) Aufhebung der Aussperrung, Arbeitswillige sollen sich in Fabriken melden, Beginn der Anwerbung von Streikbrechern, auch aus Galizien, Polen, Böhmen und Mähren.

17.10.1903 Flugblatt, gedruckt bei Edgar Herfurth in Leipzig: Streikbrecher mögen sich bis Montag den 19.10. abends bei den Fabrikanten melden. Diskretion wird zugesichert.

23.11.1903 (Montag) Einladung zu Versammlungen nachmittags 3 Uhr ins Pleißental, in Jäh's Lokal, ins Odeum, ins Gesellschaftshaus und in den Gasthof Neukirchen.

Nun setzte die Repression insbesondere durch den damaligen sächsischen Klassenstaat ein.

26.11.1903 (Donnerstag) Anweisung des Rates (Beckmann): Säle dürfen erst eine Stunde vor Versammlungsbeginn geöffnet werden. Ein Schutzmann muß anwesend sein. Wortentziehungen in Versammlungen, Auflösung von Versammlungen. Verbot des Streikpostenstehens. Arretierungen von Arbeitern. Konfiskation von Flugblättern.

05.12.1903 Versammlungsverbot, "kleiner Belagerungszustand". Auszahlung der Unterstützungsgelder unter polizeiliche Kontrolle gestellt. Den Arbeitern ist der Aufenthalt auf den Gehsteigen verboten.

10.12.1903 Rede August Bebels im Reichstag zu Crimmitschauer Streik, den Arbeitszeiten in England, Frankreich, ... zur Behördenwillkür. Weil 600 Arbeiter gekündigt hatten und den Zehnstundentag forderten, wurden 7000 fleißige arbeitswillige Männer, Frauen und Mädchen ausgesperrt. Die Arbeiter wollen nicht Herr der Betriebe sein, lediglich ihr Recht gewährleistet sehen.

10.12.1903 Erste Versammlungen im Altenurgischen, das Versmmlungsverbot in Sachsen zu umgehen (vgl. LINK Streiklokale).

Weihnachten 1903: 17.12.: Verbot auch der Weihnachtsfeier.

17.1.1904 Die Gewerkschaftsführer Legien und Hübsch beschließen mit den Vertrauensleuten die bedingungslose Arbeitsaufnahme ab dem 19.1.1904. 500 Leute wurden nicht wieder eingestellt, diese fanden Arbeit in Neumünster, Luckenwalde, Cottbus, ... Im Ergebnis des Großen Streikes sah sich die Regierung veranlaßt, die gesetzliche Regelung des Arbeitstages in Aussicht zu stellen. Das entsprechende Gesetzgebungsverfahren hat im Jahre 1907 den Reichstag durchlaufen und trat am 01.1.1908 in Kraft.

1904 Der Tuchfabrikant Bernhard SCHÖNFELD ließ sich vom Architekt Emil Burgner die Villa Gabelsbergerstraße (damals: Obere Königstraße) 12 errichten. Nach Angaben der "größten Ostdeutschen Heimatzeitung" aus dem Jahre 2002 inzwischen zu den "schönsten Villen in Sachsen" gezählt. Eine Stunde Arbeitszeitverkürzung ("...fürs Leben") hätte nach Angaben des Unternehmerverbandes jedoch die Konkurrenzfähigkeit der hiesigen Fabriken nicht mehr gewährleistet !

1904 (im Ruhrgebiet !) Arbeitgeberverband für die nordwestliche Gruppe der Vereinigung deutscher Eisen- und Stahlindustrieeller im Zusammenhang mit dem Crimmitschauer Textilarbeiterstreik (der trotz seiner Niederlage die Kraft der Arbeiter zeigte) gegründet.

1925 Crimmitschau zählt 27.119 Einwohner.

1927 11846 Personen in der Textilindustrie Crimmitschaus beschäftigt.

5.7.1963 Die Erweiterte Oberschule Crimmitschau erhält den Namen "Julius Motteler"